Working Together in der Kunst der nächsten Gesellschaft?, 2010

"...der Geniekult ist glücklicherweise am Abserbeln. Die Vorstellung vom Künstler, der ganz aus sich heraus arbeitet, ist ein Witz. Künstlerische Produkte sind oft Gruppenarbeiten...", behauptete 1999 Pipilotti Rist und fasste damit eine Tendenz zusammen, die sich in den 90er Jahren verstärkt zu haben scheint: Künstlerische Kräfte finden sich meist temporär zusammen und experimentieren mit Identitäten und Methoden im Plural. Dabei aktivieren sie "kollektive Intelligenzen" (Pierre Lévy; eine "pure Ideologie" kontert Hans Ulrich Reck 2003.), kreieren nicht selten neue Spielregeln und setzen in Form einer "generalisierten Ästhetik einmal weniger Fetische als vielmehr Energien für Handlungen" frei (Michel Onfray).
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"...fortunately the cult of genius is dying away. The idea of the artist, who works entirely out of himself, is ridiculous. Artistic products are often group work..." Pipilotti Rists claim from 1999 summarizes a tendency that appears to have reinforced itself during the 90s: Creative forces often group temporarily together and experiment with identities and methods in plural. Thereby they activate "collective intelligences" (Pierre Lévy, a "pure ideology" according to Hans Ulrich Reck 2003), often recreate the rules of the game and liberate as a form of a "generalized aesthetics for once less fetishes than rather forces for action" (Michel Onfray).
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Online-Publikation / Online-Publication: http://workingtogether.eyes2k.net
Online-Kollaboration / Online-Collaboration using Wiki: http://working2gether.pbworks.com

Torsten Rackoll
Auf Entdeckungsreise: Dynamiken kollaborativer Kunstproduktion
2010

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Kollaborative Arbeit ist die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen, größere Aufgaben zu bewerkstelligen und sich im Zuge festgefahrener Institutionen zu behaupten.

So sieht zusammengefasst mein persönliches Plädoyer für kollaborative Arbeitsweisen in der Kunst aus. Sicher ist das etwas kurz gegriffen als auch anfällig für Einwände, die auf den Mehraufwand an Aufopferung und Geduld zielen. Ich möchte Kritikern nichts entgegen setzen: Geduld ist erforderlich und es kann durchaus zu einem größeren Arbeitsaufwand führen, als anfangs gedacht.

Im Folgenden stelle ich möglichen Kritiken mein Interesse an dieser Arbeitsform entgegen, um ihrer ungeachtet sagen zu können, warum ich das Gespräch und die Auseinandersetzung in der Gruppe gerade in der Kunst für ein überaus wertvolles und spannendes Handlungsfeld erachte.

Der Heimathafen

Seit etwa 10 Jahren bewege ich mich im Umfeld selbstorganisierter und kollaborativ agierender Gruppen [1], habe häufig deren Organisation übernommen und Eindrücke und Erfahrungen gewonnen. Es lässt sich schwer abstreiten, dass das gemeinschaftliche Arbeiten anstrengende Seiten hat. Dennoch habe ich immer wieder die Zusammenarbeit in der Gruppe gesucht.

Eine der wohl wertvollsten Erfahrungen, die mir unabhängig von der Zusammenarbeit stets von Neuem widerfahren ist, ist die unvorhersehbare Dynamik in kollaborativen Auseinandersetzungen. Lange Durststrecken können nicht nur in eine Phase unaufhaltsamen Aktionismus übergehen, diese Phasen übersteigen auch das, was ich mit meinen Kapazitäten zu leisten in der Lage bin. Sie sind allerdings auch in ihren Einfällen weit abseits von dem, woran ich selbst zuvor gedacht habe. Das schließt mit ein, dass eine zündende Idee auch von mir kommen kann - aber von einem 'mir', das ohne den Gedankenaustausch nicht in der Lage gewesen wäre, diese Idee zu formulieren.

Das bringt mich zu meiner eigentlichen Frage und dem treibenden Gedanken, der m. E. das Besondere kollektiver Arbeit ausmacht: Wer ist dieses 'mir', oder abstrakt formuliert, aus welcher Ebene kommen die Ideen und Dynamiken einer kollaborativen Arbeitsform und wo ist diese Ebene situiert.

Um es vorab zu sagen: ich bin nicht in der Lage, diese Fragen zu beantworten. Aber gerade hier liegt die Spannung meiner Beschäftigung. Insbesondere bin ich nicht in der Lage, diese Fragen im Rekurs auf weit reichende Auseinandersetzungen mit Autorschaft zu beantworten. Kompetente Kollegen sind gefordert, Autorschaft theoretisch und historisch zu analysieren. Es ist hier meine Absicht, mit meinen Erfahrungen die Fragen einzugrenzen, ggf. Handlungsvorschläge zu machen und nach "etwas" zu suchen, von dem ich vermute, dass "es" irgendwo vorhanden ist. Ich bewege mich damit auf Entdeckungsreise. Ich versuche auch nicht, den Begriff zu definieren, da der Autor selbst eine Erfindung der Neuzeit ist und somit nicht unausweichlich Verwendung finden muss. Daher wäre eine besser geeignete Bezeichnung für das Phänomen kollaborativer Autorenschaft angebracht. Der Einfachheit halber werde ich diesen Begriff im Folgenden jedoch weiter verwenden.

Seit 2007 organisiere ich Kunstausstellungen mit einer kollaborativ agierenden Gruppe (bzw. Gruppen, da teilweise die Teilnehmer wechseln). Charakteristisch für diese Ausstellungen ist die geteilte Kuratorenschaft. Sowohl Einzelhängungen und individuelle Kunstwerke als auch Gemeinschaftswerke werden zusammen besprochen und nach den jeweils besten kuratorischen Lösungen gesucht. Entscheidungskriterium ist hierbei nicht der Konsens durch Abstimmung, sondern durch das Gespräch. Daraus entstehen auch Gruppenarbeiten, es ist allerdings nach meiner Einschätzung schwer zu sagen, wer die Idee zu einer spezifischen Lösung eingebracht hat. Und selbst wenn ich sagen könnte, welchen Teil ich beigesteuert habe, bin ich mir sicher, dass ich auf diese Idee nicht ohne die Diskussionen im Vorfeld gekommen wäre bzw. ich nur durch die Gruppendynamik unterstützt den Mut gefasst habe, diese Idee auszusprechen.

Davon abgesehen würden viele Möglichkeiten im Einzelfall nicht entwickelt werden, wenn es nicht die Gruppe gäbe, die Arbeitskraft und Kosten unter sich aufteilt. Ebenso stellt die Gruppe eine gute Möglichkeit dar, Kompetenzen auch außerhalb einer Institution wie einer Universität o. ä. bereit zu halten.

Einige Koordinaten

Um dem Phänomen der kollaborativen Autorenschaft näher zu kommen (ich spreche nun im Folgenden von der Autorenschaft, da ich es für angemessen halte, nicht gezielt einen einzigen Autoren zu implizieren), behaupte ich, dass es eine eigene Stimme hat. Die Autorenschaft äußert sich durch diese Stimme, findet Formulierungen, behauptet eine Position, die sowohl außerhalb der einzelnen Mitglieder der Gruppe liegt, aber auch nur durch sie existiert. Somit lässt sich eine erste Systematisierung der Charakteristika erstellen, um das Phänomen gezielter untersuchen zu können:

(1.) Das Phänomen kollaborativer Autorenschaft hat eine Stimme. Diese Stimme spricht durch die Gruppe, ist jedoch auch von ihr abhängig. Die Existenz der Gruppe ist grundlegend für diese Stimme.

(2.) Das Phänomen kollaborativer Autorenschaft hat eine Position, die sie behauptet. Auch diese Position ist von der Gruppe abhängig. Sie kann sich nur durch die Gruppe mitteilen. Was zunächst wenig spektakulär klingt, bedeutet jedoch, dass allein der Entschluss zur kollaborativen Zusammenarbeit eine zusätzliche, vorher nicht-existente Position in einen Diskurs einführt.

Damit liegen zwei wichtige Charakteristika vor. Der erste Punkt führt die Stimme in die Systematisierung ein. Dem Zuhörer werden durch die Stimme i. d. R. nicht nur Informationen übermittelt, sondern er erfährt physische Details über den Sprecher, in unserem Fall über die Autorenschaft. Hier muss allerdings differenziert werden: Dem Zuhörer offenbaren sich keinerlei Hinweise auf Geschlecht, Alter, Anzahl oder ähnliche Attribute der Autorenschaft. Hieraus lässt sich ein drittes Charakteristikum generieren:

(3.) Das Phänomen kollaborativer Autorenschaft generiert durch die Gruppe eine eigene Existenz. Diese lässt sich jedoch per se nicht durch Attribute wie Geschlecht, Alter, Anzahl etc. er-/fassen. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass die Gruppe entscheidet, der Stimme personelle Attribute zu verleihen.

Betrachte ich die Rolle der Position, die kollaborative Autorenschaft behauptet, dann lassen sich weitere Punkte erarbeiten. Durch die Anwesenheit der Autorenschaft in einem Diskurs fallen ihr alle Indizien eines kommunikativen Prozesses zu: So macht sie sich für ihre Position stark. Sie wird mit Macht ausgestattet, wenn ich Macht als die Wirkungskraft einer definierten und anwesenden Meinung fasse. Diese Meinung wiederum macht sie anfällig für Kritik, sie wird damit angreifbar; und was angreifbar ist, ist auch verletzlich. Daraus lässt sich ein weiterer Punkt erstellen:

(4.) Die Position des Phänomens kollaborativer Autorenschaft teilt dieser Macht zu, welche sowohl Wirkungskraft als auch Verletzlichkeit impliziert.

An dieser Stelle scheint es mir notwendig, das Phänomen in seiner Wechselwirkung zur Gruppe zu betrachten. Schließlich hat es, wie bereits erwähnt, kein Eigenleben abseits der Gruppe: Im Unterschied zu lockeren bzw. informellen Sozialbündnissen ist bei einer kollaborativ arbeitenden Gruppe das Bewusstsein für den Zweck ihrer Zusammenarbeit vorhanden. Dieser Zweck strukturiert jedoch nicht nur die Arbeitsweise, sondern bestimmt auch die soziale Zusammengehörigkeit. Zweck kann das kontinuierliche Zusammenarbeiten, das Leben einer Programmatik, der Einsatz für eine Sache oder auch das Erreichen eines Zieles sein.

(5.) Das Phänomen kollaborativer Autorenschaft hat einen Zweck und ist sich dessen bewusst. Der Zweck muss nicht zwangsläufig von allen Mitgliedern formulierbar sein, ist jedoch in der Form der kollaborativen Autorenschaft manifest.

Aus Sicht einer Gruppe steht die Praktikabilität allem voran. Daher schließt sich die Frage nach der Funktion einer aus der Mitte der Gruppe sprechenden Stimme an. Eine Funktion ist sicher auf die zu bestehende Aufgabe ausgerichtet. Ich empfehle jedoch, zur Frage der Funktion nicht weiter auszuführen, sondern Funktion als einen "füllbaren Kanister" zu denken.

(6.) Das Phänomen kollaborativer Autorenschaft ist in der Lage, eine Funktion zu erfüllen. Diese ergibt sich aus den Intentionen der Gruppenmitglieder und ist auf bestimmte Aufgaben gerichtet. Eine Funktion des Phänomens kann z. B. sein, als Katalysator im Prozess der Ideenfindung zu agieren.

Ein wichtiger Aspekt kollaborativer Kunstproduktion ist die Frage, ob sich die Gruppenmitglieder mit der Stimme ihrer gemeinsamen Produktion identifizieren können. Stellt die gemeinsame Produktion eine Verbindung zu dem Ergebnis her oder wird, ausgelöst z. B. durch Kompromissfindungen, das Ergebnis nicht als das sog. Eigene angenommen.
Ähnlich wie bereits bei Punkt (6.) lässt sich auch hier nur mit einer Generalisierung arbeiten, da dieser Aspekt von Gruppe zu Gruppe, sogar von Werk zu Werk verschieden sein dürfte.

(7.) Das Phänomen kollaborativer Autorenschaft ist in der Lage, die Manifestation der Identifizierungsprozesse der einzelnen Gruppenmitglieder zu übermitteln. In den meisten Fällen dürfte das Phänomen eine größere Wirksamkeit erhalten, wenn die Gruppenmitglieder sich mit ihm identifizieren. Die Identifizierung kann zu weiteren Fragen führen.

Insbesondere im Unterschied zu einer singulären Autorschaft kann es bei einer Gruppe im Zuge starker Identifizierung mit dem Werk zu Rechtsfragen kommen. Es bleibt zu diskutieren, wer z. B. im Falle eines Verkaufs diesen regelt und wie mit dem Kaufwert verfahren wird. Meiner Ansicht nach sind diese Fragen nur individuell und pragmatisch zu lösen, da sich hieraus zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer ein Charakteristikum erstellen lässt, das die Auseinandersetzung mit dem untersuchten Phänomen nicht zu stark auf Fragen des juristischen Urhebers lenkt.

Zuletzt lässt sich in Anbetracht der Öffnung des Autorenbegriffes noch ein weiteres Charakteristikum hinzufügen. Im Falle einer Äußerung seitens des Phänomens erweitert sich die Stimme der Autorenschaft, welche sich bisher aus den Mitgliedern der Gruppe zusammensetzt, um die Rezipienten sowie das soziale und kulturelle Umfeld der Autorenschaft.

(8.) Das Phänomen kollaborativer Autorenschaft setzt sich nicht nur aus den Stimmen der Gruppenmitglieder, sondern auch aus denen der Rezipienten sowie des Umfelds zusammen.

Damit schließt die Auseinandersetzung mit dem Phänomen kollaborativer Autorenschaft an einen erweiterten Autorenbegriff an.

Den Blick gen Horizont

Wie kann im Weiteren mit dem Phänomen kollaborativer Autorenschaft umgegangen werden? Einigen mag es geeignet erscheinen, es zu personifizieren, anderen, es körperlos zu imaginieren.

Ich habe mich entschlossen, Setzungen zu machen, um die Position "greifen" zu können. Die erste Setzung war, der Position einen Raum zu geben. Dieser Raum ist auf Ausstellungen materialisiert und physisch vorhanden, er bietet anliegend an die Ausstellungsfläche Platz für Gespräche und sammelt Material zur Konzeptentwicklung und zur Gruppe. Außerhalb des Ausstellungskontextes ist dieser Raum als ein gedanklicher Raum zu verstehen, der stets dann unseren Austausch bündelt, wenn es darum geht, als Gruppe Position zu beziehen. Der gedankliche Raum ermöglicht, Haltungen zu finden und Aussagen zu treffen, die aus der Gruppenmitte kommen. Es sind keine Aussagen allein eines Gruppenmitgliedes, noch ist es der verbalisierte Konsens. Die Position hat einen eigenen Raum und ist somit einsatzfähig. Sinn dieser Setzung war, die Rolle einer gruppeninternen und gruppenspezifischen Position zu akzeptieren und sich ihr bewusst und offensiv zu widmen.

Wirklich interessant wird es allerdings erst dann, wenn ich die Form des kollaborativen Schaffensprozesses auf unsere Gegenwart beziehe: Das 20. Jahrhundert hat große Persönlichkeiten entstehen und fallen sehen und die Autorität sowohl des Werkes als auch des Autoren einbüßen lassen. Geblieben ist der Kunst nur noch der Hauch des Besonderen. Diesen konnte sie auch durch die Nähe zur Populärkultur nicht abstreifen. Doch hat sie auf der anderen Seite auch nur in Maßen eine Vernetzung und Verflechtung mit anderen Bereichen zugelassen.

Würde die Kunst Methodiken kollaborativer Arbeitsweisen zu ihrer Kopplung mit anderen Bereichen, z. B. der Wirtschaft oder der Politik anwenden, dann hätte die Kunst (genau genommen: wir) die Möglichkeit herauszufinden, was Kollaborationen hervorzubringen in der Lage wäre. Die Kunst wäre darüber hinaus in der Lage, nicht nur sich selbst, sondern auch diese dritte, neu kreierte Position zu reflektieren. Das kann ich persönlich nur als Gewinn verstehen.

Auf der anderen Seite stellt sich mir die Frage, was kollaborative Bündnisse verschiedener gesellschaftlicher Bereiche mit der Kunst bezwecken können. Eine Bereichung kann sicher sein, dass die Kunst seit jeher eine Auseinandersetzung mit und für Utopien etabliert. Der Mangel an Utopien scheint mir charakteristisch für unsere Zeit als auch problematisch zur Lösung kommender Aufgaben zu sein. Doch auch der Umgang mit Krisen ist eine der Kunst nicht unbekannte Situation. Sie kann durch die Zusammenarbeit mit anderen Bereichen etwas Nüchternheit ihrer eigenen Position gegenüber erlangen, als sich auch ihrer gesellschaftlichen Verpflichtung bewusst werden.



[1] Ich konzentriere mich hier auf kollaborativ agierende Gruppen, da mich die Arbeitsform losgelöst von der sozialen Struktur der Gruppe interessiert. Kollektiv agierende Gruppen definiere ich hier als Gruppenkonstellationen, die durch soziale Bindungen Konsens zu erzielen versuchen. Dem gegenüber definiere ich kollaboratives Arbeiten zweckorientiert, in dem Sinne, dass der Fokus der Suche nach Problemlösungen auf die optimale Lösung zielt. Optimal wäre ein Wort, welches kollektive und kollaborative Spezifika verbinden würde, da mir auch die Wahrung nicht-hierachischer Strukturen und der gegenseitige Respekt unumgänglich für das im Folgenden beschriebene Phänomen erscheint.



[mailto: torsten.rackoll@web.de]



Torsten Rackoll
On a journey of discovery: Dynamic collaborative art production
2010

Collaborative work is the opportuntiy to have new experiences, to achieve things on a larger scale and to assert ones own position in the context of rigid institutions.

This is what my personal closing summary for collaborative working methods in art looks like. It may be rather brief and perhaps prone to some objections about the downsides such as additional the additional effort, sacrifice and patience necessary. I don't wish to put critics down - patience is necessary and can lead to more work than initially thought.

In the following text I will confront such criticisms in this form of work with my interest, and argue for group-based conversation and reflection as an extremely valuable and exciting sphere of activity, especially in art.

Port of origin

I have been working in the spheres of self-organised and collaborative activities and groups [1] for about ten years now, often taking over the organisational tasks and thus gaining many impressions and experiences. Collaborative work can undeniably be exhausting, but nevertheless, I repeatedly returned to working in groups and cooperations.

Amongst the most valuable of experiences is often the unexpected dynamic in collaborative reflection, irrespective of how good the cooperation itself is. Prolonged periods of inactivity can not only lead to a sudden phases of fervent action, but can even exceed what I would achieve on my own terms. In addition, they can also reach far beyond the range of what I might have imagined before. This includes groundbreaking ideas of my own, but from a 'self' that wouldn't have been able to formulate this idea without the preceeding exchange of thoughts.

This leads to my actual question and driving thought, which is, in my opinion, the significant issue of collective work: Who is this 'me', or perhaps in a more abstract sense, on which level do ideas and dynamics emerge during a collaborative process, where is this level situated?

To make it clear in advance: I am not able to answer this question. But it is precisely here that the exciting part of my reflection is grounded. It is especially with regard to the far-reaching explorations in questions of authorship that I am unable to provide answers. Qualified colleagues are needed to analyse the concept of authorship theoretically and historically. My intention is to encompass such questions through my experience, searching for 'something' which I believe is to be found somewhere. I thus set off on a journey of exploration. I do not intend to define the term 'author' as it is itself an invention of the modern age, and must not necessarily be used. For this reason, a better phrase depicting the phenomenon of collaborative authorship might be helpful. For the sake of simplicity I will however continue with the existing terminology.

I have been organising art exhibitions with a group operating collaboratively (e. g. with changing members) since 2007. Shared curatorship has been characteristic of these exhibitions. Both individual artworks as well as collaborative works have been discussed in the group, while trying to find the best curatorial solutions. We found consensus not through majority voting but through discussion. Group works have emerged from this process, whereby it is often hard to tell who exactly had the idea for a specific solution. And even if I could pinpoint what exactly I have contributed, I am sure that I could not have come up with it without the previous discussion, and without the aid the group dynamic providing the necessary confidence for its articulation.

Furthermore, many opportunities would not have been taken up and developed if the group hadn't been there to share the work-load and costs. Furthermore, the group entails the possibility to provide access to competences also outside of institutions such as universites.

Some coordinates

To approach the phenomenon of collaborative authorship (I use here the term authorship as I find it inappropriate to imply a single author) I will claim that it has its own voice. The authorship manifests itself through this voice, articulating and asserting a position beyond the individual groupmembers although only existing through them. To make a more specific analysis of the phenomenon, a first systematisation of the characteristics can be established:

(1) The phenomenon of collaborative authorship has a voice. This voice speaks through the group and is simultaneously subject to the group. The existence of the group forms its basis.

(2) The phenomenon of collaborative authorship has a position which it asserts. This position too is dependent on the group. It can only be mediated through the group. What at first glance seems to bear little significance, implies however that the decision for collaborative work introduces an additional, previously absent position into the discourse.

Two important characterisitcs present themselves here. The first point introduces the voice into the systematisation. The voice submits not only information to the listener but also communicates physical details relating to the speaker, in our case, the authorship. However, here one needs to differentiate: no details on gender, age, number or other such attributes of the authorship are disclosed to the listener. Out of which a third characteristic can be concluded:

(3) The phenomenon of collaborative authorship generates an existence of its own through the group. Yet this cannot be grasped through attributes such as gender, age and number etc. of the members in the first place. However, it is up to the group to decide whether or not to assign personal attributes to the voice.

Investigating the role of the position claimed by collaborative authorship, further points can be defined. Through the presence of the authorship in a discourse, all indicators of a communicative process are accrued. It agitates for its own position. It is equipped with power, if I define power as the effective force of a defined and present opinion. This opinion on the other side makes it prone to criticism, while it becomes assailable, and what is assailable is vulnerable. A further point can be deduced from this:

(4) The position of the phenomenon of collaborative authorship means it has power, which at the same time entails effective force as well as vulnerability.

At this point I feel it necessary to consider the phenomenon in the context of its interplay with the group. Ultimately, as mentioned earlier, it doesn't exist independently of the group - in contrast to looser or more informal social groupings, with a collaborative group there is an awareness of the reason for its collaboration. This reason structures not only its method of working, but determines also its social cohesion. Reasons may include continuous cooperation, the 'living out' of a program, the commitment for something or the reaching of a goal.

(5) The phenomenon of collaborative authorship has a purpose and an awareness of it. Not all members necessarily have to be able to articule it, but it is manifest in the form of the collaborative authorship.

From the viewpoint of a group, practicability comes first. The the question of the function of a voice speaking from amidst the group arises. A function is surely focused on the task at hand. However, I would advise to not push the question of function, but to rather think of function as a 'canister to be filled'.

(6) The phenomenon of collective authorship is in a position to fulfill a function. This results from the intention of the group members and is in line with a specific task. One function of the phenomenon can be for example to serve as a catalyst in the process of generating ideas.

An important aspect of collaborative art production is the question of whether the group members can identify with the voice of their shared production. Does the shared production connect with the result, or can the result not be accepted as one's 'own', perhaps due to compromise?
As in point (6), one can only work with generalisations here, as this aspect varies from group to group, and even from work to work.

(7) The phenomenon of collaborative authorship is able to transmit the manifestations of the individual group members identification process. In most cases the phenomenon may appropriate greater effectiveness, if the group members identify with it. This identification can lead to further questions.

Especially in contrast to a singular authorship, strong identification within a group can lead to legal questions. It remains up for debate, who, for example in the case of a sale is going to be in charge for the handling and how the sales value is dealt with. To my mind, these questions can only be solved case by case and pragmatically, as it is diffi cult at this point to conclude a characteristic from it that doesn't draw too much attention towards the question of the legal author.

Finally a last characteristic can be added with regard to the opening of the notion of authorship. In the case of an utterance of the phenomenon, the voice of the authorship, formerly comprised of the group members, widens towards the recipients and the social and cultural environment of the authorship.

(8) The phenomenon of collaborative authorship is not only made up of the group members voices, but includes also the voices of the recipients and their environment.

As such, the reflection on the phenomenon of collaborative authorship refers the expanded notion of authorship.

Staring at the the horizon

How can we further deal with the phenomenon of collaborative authorship? Some might find appropriate to personify it, while others might prefer to imagine it body-less.

I decided to make assertions in order to be able to deal with the position. The first assertion was to give the position a space. This space materialises physically during exhibitions adjacent to the exhibition space, providing a site for conversations, gathering material for concept development and information on the group. Outside of the exhibition context this space is to be understood as a space for thought, which channels our exchange whenever it is becomes necessary to inhabit a position as a group. This space for thought enables us to find attitudes, to make statements that come from within the group. These are not statements of an individual group member, neither is it a verbalised consensus. The position has a space of its own and is thus applicable. The reason for this assertion was to accept the role of a group-internal and group-specific position and to devote to it consciously and offensively.

Certainly it only gets really interesting when I consider the contemporary forms of collaborative creation processes: the 20th century has seen the rise and fall of great figures, witnessing the demising authority of both creation and the author. What was left to art was the spark of genious. This could not even be equalised through its proximity to popular culture. On the other hand, only modest merging and integration with other fields was admitted.

If art applied collaborative working methods for the sake of its own interlinking with other fields such as economy and politics, art (or more precisely: we) would have the opportunity to find out what collaboration is able to generate. Furthermore, art would be in a position to not only reflect itself but also this third, newly created position. Personally I can only see this as an incentive.

On the other hand I wonder what end such collaborative alliances between different social fields and art can serve. Certainly it can be an enrichment that art traditionally establishes a reflection both with, and for, utopia. The lack of utopias seems to me characteristic for our time, and problematic in terms of approaching the issues we face. However, the handling of crisis is a situation not unknown to art. It can obtain a more prosaic attitude towards its own position in cooperating with other fields, and in developing an awareness in terms of its social responsibility.



[1] I am focussing here on groups acting collaboratively, since it is collaboration itself, irrespective of the social make-up of the group, which is of interest to me. I define collective groups here as group constellations aiming for consensus by means of social bonds. In contrast, I define collaborative work as result-oriented, in the sense that the focus of the search for solutions is targeted at the optimal solution. Optimum would be a term that can be associated with both collaborative and collective attributes. This is due to the claimed/set standard of non-hierarchical structures and mutual respect necessary for the phenomenon charcterised in this text.



[mailto: torsten.rackoll@web.de]
Translation: Naomi Hennig, Oliver Walker



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